Blues With A Feeling

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Blues With A Feeling
Blues With A Feeling

Der Blues, so eine treffende Definition, hat viele Gesichter, denn in ihm spiegelt sich das Leben mit all seinen Sorgen und Nöten, mit seinem Glück und mit seiner Melancholie. Es ist ein weit verbreitetes Vorteil, er müsse stets traurig und tragisch daherkommen. Der Blues kann auch spöttisch, nachdenklich, fast fröhlich klingen, denn jeder Mensch empfindet ihn auf seine Art. Nur eins ist allen Formen des Blues gemeinsam: Sie kommen von Herzen! (J. Raith)

Der Kontakt war rasch hergestellt. Die vier bayerischen Barden mit dem Blues im Blut fanden auf Anhieb Zu­gang zu den Zuhörern. Die versam­melte Gemeinde ließ sich am Freitag anregen von der urwüchsigen und ursprünglichen, von der originellen, ausdrucksstarken und zeitlosen Mu­sik, deren Wirkung die außergewöhn­liche Akustik und das besondere Am­biente des Schlosskellers zusätzlich verstärkte. Der Name der Band war gewissermaßen der Anspruch des Abends und der Konzert-Premiere in diesem Raum. [...]

Gemessen an den Reaktionen der knapp 200 rundum begeisterten Zu­hörer (für den Anfang ein höchst ak­zeptabler Zuspruch) ist das Wolfgang Bernreuther (Gesang. Gitarren), dem virtuosen Bluesharp-Spieler Tom Feiner, dem Organisten Robert Seite und Rudi Bayer am Bass beim dreistündigen Gastspiel in der Tat gelungen. Das Publikum, in der Al­terestruktur übrigens gut gemischt, befand sich auf einer Wellenlänge mit der Gefühlswelt und den Kompo­sitionen großer Meister wie John Lee Hooker, Muddy Waters oder Willie Dixon. [...]

Diese Nähe schaffen Balladen wie „I wonder why", Titel wie „Little Red Rooster" von Willie Dixon, wie „Crossroads" von Robert Johnson [...]. Keineswegs im Widerspruch zum Blues sieht das Quartett mittlerweile Aufnahmen wie „Folsom prison blues" von Johnny Cash, der einsti­gen Ikone der konservativen Country-Kultur, zu der die Blues-Künstler nach wie vor ein eher distanziertes Verhältnis haben. Für Wolfgang Bernreuhter scheinen die Noten aus Nashville, Tennessee, aber durchaus eine Alternative zu sein. „Wild, wild west in my heart" lässt diese Vermu­tung zumindest zu.[...]

(Text/Foto: Josef Raith, Donaupost)

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