19 Bayerischer Waldverein
Die Sektionen stellen sich vor:
Wörth an der Donau: Klein aber fein.
Es ist erwiesen, dass Stammtische die Quelle für so manche gute Idee sind, die dann in die Tat umgesetzt wird. So geschehen im Herbst 1983 am Stammtisch des „Cafe Rösch“ in Wörth/Do.
Die Idee zur Wiedergründung einer Sektion des Wald-Vereins wurde bei einer 3-Tageswanderung des Stammtisches von Eck zum Großen Falkenstein geboren.
Bereits 1903 wurde anlässlich der Eröffnung der Lokalbahn „Donaustauf-Wörth“ eine Sektion Wörth des Bay. Wald-Vereins e.V. gegründet. Unter dem rührigen Vorsitzenden Apotheker August Essenwein gedieh die Sektion prächtig. Es wurden in der Folgezeit mehrere Publikationen über Wörth veröffentlicht und 1925 sogar ein Badehaus am Höllbach initiiert. Die Sektion dürfte jedoch in den Kriegswirren eingeschlafen sein und wurde nicht mehr aktiviert.
1981 wurde der bereits 1905 von Wörth aus angelegte „Kötztinger Weg“ feierlich wiedereröffnet. Der im Rahmen dieser Feier geäußerte Wunsch der Stadt Wörth über eine Wiedergeburt der Waldvereinssektion fiel zwei Jahre später bei der jungen Stammtischtruppe auf fruchtbaren Boden. So wurde am 16.November 1983 die Sektion Wörth in Anwesenheit des geschäftsführenden Vorsitzenden Dr. Schuster als 52. Sektion wiedergegründet. Man verzeichnete an diesem Tag schon 20 Gründungsmitglieder.
Ein Glücksfall für den Verein war und ist nach wie vor Franz Amann, der zuerst als 2. Vorstand neben Klaus Vikari fungierte. Nach dessen Auswanderung „ins“ Amerika leitete Amann 33 Jahre die Geschicke der Sektion als Vorsitzender. Zusammen mit Kassier und Schriftführer Bernhard Lohmeier ist er, nun als Beisitzer, der einzige der seit Wiedergründung ununterbrochen in der Vorstandschaft tätig ist.
Ein weiterer Glücksfall für die Sektion war 2016 die Wahl von Julitta Lange als erste Vorsitzende nach dem altersbedingten Rückzug von Franz Amann. Julitta Lange brachte mit Ihrer Mannschaft den erwünschten frischen Wind mit neuen Ideen zum Sektionsleben. So ergänzte sie das Programm mit Parallelwanderungen für langsamere Geher, sowie mit Schneeschuhwanderungen für die Sportlichen. Neu ist ein regelmäßiges Kaffeekränzchen für die älteren Mitglieder.
Das Jahresprogramm besteht nach wie vor aus mindestens einer Wanderung pro Monat, sowie der jährlichen Kulturfahrt, die seit Jahren in bewährter Manier von Dorothea und Walter Lein organisiert wird. Wanderwart Harry Grohmann, wohnhaft in Falkenstein, kennt viele Wege im Vorwald, so dass dieses Gebiet häufig im Programm vorkommt. Seit über 35 Jahren wird die Jahresschlusswanderung mit anschließender Sitzweil von Bernhard Lohmeier gestaltet.
Zur Zeit zählt die Sektion 122 Mitglieder. Der Altersschnitt liegt bei 70 Jahren. Momentan wird an einem Konzept zur Verjüngung der Mitgliederstruktur gearbeitet.
Die Stadt Wörth ist auf Grund ihrer geographischen Lage ein Knotenpunkt für folgende Fernwanderwege: Europäischer Fernwanderweg E8, Ostbayerischer Jakobsweg, Oberpfalzweg, Kötztinger Weg, Burgensteig und Donaupanoramaweg. Dies zieht einen enormen Markierungs- aufwand für die kleine Sektion nach sich. Wenn die Sektion auch nicht für alle Wege verantwortlich zeichnet, so ist der Schilderwald jedoch immer wieder zu begehen und zu koordinieren. Hier ist mit dem Gründungsmitglied Peter Hilneder ein erfahrener Wegewart am Werk.
Der Wald-Verein ist im Kultur- und Veranstaltungsleben der Stadt Wörth etabliert, die Teilnahme-zahlen bei den Programmpunkten sind stabil, die Angebote werden gut angenommen.
Damit sieht sich die kleine Sektion in ihrem Tun bestätigt und blickt zuversichtlich auf die kommenden Jahre.
Bernhard Lohmeier