Überwunden
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Meditatives Konzert zur Fastenzeit.
Lieder und Texte zum Einfühlen und Nachdenken – Einen Engel und eine Rose für jeden Zuhörer.
Zu einem Konzert der Fastenzeit hatte K.i.W. am Sonntagnachmittag in die Schlosskirche eingeladen. Klänge, Rhythmen, Einklang von Stimme und Dialekt sowie Gedanken über Wunden, die alltäglich geschlagen werden, die man selbst schlägt, aber auch die Hoffnung, den Mut, das Sehnen nach einer guten Welt in den selbst verfassten Texten von Schwester Flavia Büglmeier versetzten die Seelen und Gedankengänge der zahlreichen Besucher in Schwingungen.
[...] Hubert Treml und Franz Schuirer sind „b.o.s.s.“. [...] Ihr meditatives Programm verstehen sie als Herausforderung. Die Zusammenarbeit mit Schwester Flavia bezeichnen sie als willkommene bereichernde und besinnliche Abwechslung. Schwester Flavia Büglmeier „übersetzte“ die auf die Lieder bezogenen Texte, damit diese auch für Oberpfälzer-Mundart-Unkundige gut verständlich werden.
„Arbeit gibt dem Menschen Würde. Arbeit macht Spaß! Aber nicht, wenn es um das Überleben geht, wenn es nur noch um Profit geht und nicht mehr um die Menschen. Nicht einmal die Tiere werden so gehetzt, wie Menschen", interpretierte sie das Lied „Fabrik“. Die geschlagenen Wunden stellt sie symbolisch dar, indem sie Nägel in ein Holzstück schlug. Die Ruhe, das Gefühl der täglichen Erfahrungen lassen die geschlagenen Wunden körperlich spürbar werden. Frauen werden oft als Menschen zweiter Klasse behandelt und das geschieht heute, betont die Ordensfrau wiederholt. „Einsamkeit weint und schreit, das Herz schwer und kalt. Ist niemand da, der Gemeinsamkeit und Ruhe bringt? Miteinander bestehen ist schwer, aber auch schön. Leben heißt: Leben, Fallen, Aufstehen!, führt Büglmeier weiter aus. „Stirbt ein Mensch, so fehlt die liebe Person, mit der das Leben einfach schön war. Er kommt nicht wieder. Dies reißt eine tiefe Wunde. Wie wird sie heilen?“, fragt sie weiter.
Sie fordert aber auch den Mut zur haben, sich zu stellen, auf die andere Straßenseite zu wechseln. „Raus aus dem Dunkel, raus aus der Last, wir sind nur Gast und wandern ohne Ruh, der ew´gen Heimat zu", formuliert sie. [...]
Hubert Treml wünschte jedem Besucher „An Engla af da Stoing“. Das gleichnamige Lied entstand nach dem Buchtitel „Die Asche meiner Mutter“. Nachdem ein Waisenjunge ein neues zuhause gefunden hatte, sagte der Vater bei jeder Geburt eines neuen Geschwisterchens, dass auf Stufe sieben ein Engel säße, dem man seine Sorgen erzählen könnte. Und so einen Engel wünsche ich euch, jedem von euch!. Zum Abschluss überreichte Schwester Flavia jedem Besucher eine aufgeblühte Rose, ein Zeichen der gemeinsamen besinnlichen Stunde.
[Donau-Post, Beate Geier]