Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht

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„Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht“, dieses Zitat von Oskar Wilde gefällt Edeltraud Forster [...] ganz besonders. Am Dienstagvormittag hielt die Piesenkofenerin im Rahmen des Frauenfrühstücks im Café Rösch einen Vortrag über den berühmten irischen Schriftsteller, der von 1821 bis 1896 lebte.

Wildes Mutter Jane war von Beruf Übersetzerin und galt als revolutionäre Lyrikerin. Sein Vater, ein Augen- und Ohrenarzt, mochte junge Mädchen ganz besonders und wurde des Missbrauchs bezichtigt. Oskar Wilde studierte mit glänzendem Erfolg klassische Literatur. Er gewann ein jährliches Stipendium und studierte von 1874 bis 1878 in Oxford. Für seine Sprachgewandtheit war er berühmt und für sein extravagantes Auftreten. Seine Selbstdarstellung war ihm, so die Vortragende, wichtiger als seine Werke. Der Schriftsteller heiratete Constance Lloyd, mit der er zwei Kinder hatte. Er war ein toller Vater und hat für seine Söhne das Märchen „Der selbstsüchtige Riese“ geschrieben. Von dem Text ist Edeltraud Forster begeistert und dieser regte sie zu dem Vortragsthema an. Die Teilnehmer an der „K.i.W.“-Veranstaltung hatten zuvor gewünscht, einmal etwas über einen Mann zu hören.
Obwohl Wildes Frau reich war, schaffte Oscar Wilde es nicht, mit seinen Einkünften über die Runden zu kommen und hatte ständig Schulden. Wichtige Werke von ihm sind zum Beispiel „Das Bildnis des Dorian Gray“ und das Stück „Salome“.
Durch sein Dandytum, sein spöttisches Auftreten und seine gesellschaftskritischen Stücke hatte sich Wilde unbeliebt gemacht. Seine Homosexualität wurde ihm in dem puritanischen Zeitalter schließlich zum Verhängnis. Der Schriftsteller hatte mehrere Verhältnisse zu Männern, unter anderem zu einem, der „Bosie“ genannt wurde. Als dessen Vater, der Marquess von Queensberry, Wilde der Sodomie bezichtigte, zeigte dieser ihn an. Das Verfahren wandte sich schließlich gegen Wilde und dieser wurde verurteilt. Nach zwei Jahren Zuchthaus war er ein gebrochener Mann und gesundheitlich schwer angeschlagen. Er floh vor der gesellschaftlichen Ächtung nach Frankreich, wo er nach drei Jahren starb.
[Text und bild: Reinhard Soller, Donau-Post]

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