Ausstellung 1. Weltkrieg - Finissage

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„Man trug sie fort und scharrte sie ein. Wer wird wohl der Nächste sein..?“ Die autobiografischen Erinnerungen des bayerischen Schriftstellers Oskar Maria Graf und die berührenden Texte von Kurt Tucholsky, Alfred Kaiserwerth und Wolf Biermann waren eine treffende Wahl für den Abschluss der Ausstellung, die der Landkreis und das „K.i.W.“-Team zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor einem Jahrhundert organisiert hat. Lieder und Literatur mit der Schauspielerin Monika Manz und der Musikerin Susanne Weinhöppel bildeten am Sonntagabend im Bürgerhaus den Rahmen der Finissage.

Mit dem Ergebnis der Dokumentation, die in Wort und Bild, mit Exponaten und mit Zeitungsausschnitten einen lokalen und regionalen Bezug zum Drama von 1914 bis 1918 hergestellt hat, sind die Organisatoren rundum zufrieden. Engagement und Anstrengungen haben sich nach der Bewertung von Kulturreferent Dr. Thomas Feuerer, der die Anerkennung von Landrätin Tanja Schweiger übermittelte, und Stadtrat Hans Festner allemal gelohnt. Mit etwa 400 Besuchern hat die Ausstellung die verdiente Resonanz und Aufmerksamkeit gefunden. „Ein gutes Ergebnis“, wie Hans Festner befand. Erfreulich, so der „K.i.W.“-Repräsentant, war insbesondere der Zuspruch von Schülern und Studenten, die „großes Interesse an diesem speziellen Thema“ gezeigt hätten.

Allen Respekt zollte Hans Festner seiner „K.i.W.“-Gruppe, die diese Präsentation vorbereitet, ermöglicht und begleitet hat. Mit Rat und Tat zur Seite standen ihm Beate Geier, Lena Solleder, Walter Groß und Richard Schönberger.

Die Abschlussveranstaltung [...] gestalteten Susanne Weinhöppel (Harfe) und Monika Manz, die unter anderem am Prinzregententheater in München und bei den Luisenfestspielen in Wunsiedel auf der Bühne und bei einigen Fernsehfilmen („Dampfnudelblues“, „Der Bulle von Tölz“) vor der Kamera stand. Seit 2009 tragen sie bei ihren Programmen die ergreifenden Erzählungen von Oskar Maria Graf vor, der zu den renommiertesten Schriftstellern in Bayern gezählt wird. In Wien hatte er 1933 seinen berühmten Protest „Verbrennt mich“ gegen Nazi-Deutschland veröffentlicht.

Mit dem bedeutenden Roman „Wir sind Gefangene“, aus dem bei der Finissage gelesen wurde, ist dem Autor (geboren 1894 in Berg am Starnberger See, gestorben 1967 in New York), der literarische Durchbruch gelungen.

Dieses Werk ist ein reines Bekenntnis gegen den Krieg, ein leidenschaftlicher Einspruch gegen das Grauen, Gewalt und Leid, ein Widerstand gegen Willkür und Befehle, denen die Soldaten in der Armee ausgesetzt sind. Graf berichtet von seinem Versuch, dem Kriegseinsatz zu entkommen. 1916 widersetzte er sich der Anweisung eines Vorgesetzten und simulierte eine Kriegsneurose mit der Folge, dass er in die Irrenanstalt Görden bei Brandenburg, später in Haar bei München, eingewiesen wurde. Sein Weg, der durch die Verweigerung der Nahrungsaufnahme nahe der Selbstzerstörung war, führte letztlich in die Freiheit.

[Sepp Raith, Donau-Post]

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