Berührende Geschichten und harmonische Melodien
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Zeit für die Muße, Zeit für den Rückzug in die Welt der Fantasie, Zeit für Sagen und Volksmärchen, die immer eine Philosophie vermitteln und die Anregung, Lebens- und Verhaltensformen zu überdenken; sie sind eine Metapher, ein Appell, sich zu trauen, Mut zu haben, nicht zu verzagen, nie die Hoffnung aufzugeben.
„K.i.W.“ eröffnete am Sonntag das Jahresprogramm im Bürgerhaus mit einem leisen Abend, mit harmonischer Musik, vorgetragen vom Singkreis und einem Instrumental-Ensemble der Musikschule, mit berührenden Geschichten quer durch die Jahreszeiten, die ihre Faszination und ihren besonderen Charme nicht verlieren. Edeltraud Forster und Sieglinde Hetmanek spannten diesen lyrisch-literarischen Bogen von der erwachenden Natur im Frühling über den sonnenreichen Sommer und den Erntedank im Herbst bis zum kalten Winter, der in den Dichtungen oft als „strenger Mann“ beschrieben wird. Bildschöne Prinzessinnen und böse Hexen, verwunschene Wesen und verzauberte Kreaturen auf der Suche nach Erlösung und Befreiung haben ihren festen Platz in diesen fesselnden Geschichten, die vor allem auch das ganze Spektrum der Gefühle erschließen. Freude und Leid, Glück und Unglück, Erwartungen und Enttäuschungen, Vertrauen und Misstrauen, Eintracht und Zwietracht sind die bestimmenden Themen. Wie etwa in der Erzählung vom kleinen Gottfried, der seine großen Brüder verlässt, der selbstbewusst seinen eigenen Weg geht und sein Schicksal in die Hand nimmt. Wie von der eigensinnigen Tochter des mächtigen Kaisers, die ihre Bereitschaft zur Heirat mit dem Geschenk einer blauen Rose verbindet.
„Es gibt so vieles zwischen Himmel und Erde, das wir nicht mehr sehen können, nicht mehr sehen wollen“, bemerkte Edeltraud Forster, der nach einer kurzen Einführung von Hans Festner knapp 50 Besucher auf ihrem unterhaltsamen und stimmungsvollen Poesie-Spaziergang aufmerksam und gespannt folgten.
[Text: Sepp Raith, Donau-Post]