Beschwingt auf dem Parkett

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Mehrere Frauen mit Paillettenkleidern oder wehenden Fransen spazierten die Ludwigstraße in Wörth entlang und verschwanden im Bürgerhaus. So mancher dachte wohl, er habe den Faschingszug verpasst und wunderte sich, was denn da los sei. Anlass für die im Stil der 1920er-Jahre gekleideten Damen war ein Tanztee zum Motto: die Goldenen Zwanziger.

Bei Cocktails und kleinen Snacks wurde kräftig das Tanzbein geschwungen. Die Band Roaring Twenties Danceflore Company -bestehend aus Sven Oxenbauer, Markus Schleesag und Walter Hopf - ließ mit Klavier, Contrabass und Schlagzeug die Musik der 1920er-Jahre auferstehen. Egal ob zu Swing, Charleston, Foxtrott, Lindy Hop oder Rumba, die Tanzflächen war immer gut gefühlt.

“Mich hält nichts am Stuhl, ich will aufstehen und mittanzen, auch wenn ich nicht mehr so kann”, schwärmte Christine Bachmeier aus Regensburg. Mit ihren Freundinnen war sie extra nach Wörth gefahren, weil hier die Goldenen Zwanziger in diesem Jahr wieder zum Leben erweckt werden.

Täschchen mit Pailletten
Der Tanztee ist nicht die einzige Veranstaltung zu dem Motto. Den Anfang machte ein Tanzkurs, bei dem man die Modetänze aus der Zeit der 1920er-Jahre lernen und diese dann bei der Veranstaltung im Bürgerhaus zum Besten geben konnte.

Auch ein Nähkurs, bei dem Stirnbänder und Pailletten-Handtäschchen genäht wurden, wurde geboten. So hatten die Teilnehmerinnen für den Tanztee die richtige Garderobe bereit. Highlight des Nachmittags war der Auftritt der Tanzschule “Schritt für Schritt”, welche einen Mix aus den Tänzen der 1920er-Jahre vorführte. Doris und Johannes Retzer hatten den Tanzkurs im Vorfeld geleitet. Lange Zigarettenspitzen, mit Federn besetzte Stirnbänder, Kleider mit Pailletten oder Fransen sowie Zigarren - alle Merkmale der 1920er-Jahre waren zu sehen. Anlass für die Reihe 1920er-Jahre-Veranstaltungen ist das 100-jährige Jubiläum der Goldenen Zwanziger. “Die aufregende Zeit in der Wirtschaft, die neue Rolle der Frau und auch die Kultur wollten wir mit dieser Veranstaltungsreihe würdigen und aufleben lassen”, so Marion Weickl, zuständig für den Bereich Kultur in Wörth.

Swing ist wieder in Mode
Einige Besucher des Tanzkurses wollten ihre neu gelernten Schritte zeigen. “Wir haben beim Tanzkurs mitgemacht, weil wir die Tänze von damals sehr interessant finden. Es sind Tänze, die man sonst fast nirgendwo mehr Lernen oder Tanzen kann”, so Nadine Meier und Gregor Weber. “Alles kommt wieder in Mode, der Swing ist zum Beispiel wieder sehr beliebt” erklärt Johannes Retzer von der Tanzschule. Bis in die Abendstunden wurde das Tanzbein im Bürgersaal in Wörth geschwungen und auch beim Heimgehen mussten die Frauen nicht frieren, da sie Schals aus Fell - typisch 1920er-Jahre - dabei hatten.

[Text Resi Luft, MZ; Foto Johann Festner]

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