Best Of Lizzy Aumeier - ausverkauft!

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Best Of Lizzy Aumeier - ausverkauft!

Lizzy Aumeier ist "Barbie-Fehlpressung"

Lizzy Aumeier, die Diva des bayerischen Kabaretts, füllte am Samstagabend den Keller des Wörther Schlosses bis auf den letzten Platz. Gut 300 Besucher erlebten eine Kabarettistin mit großer musikalischer Stimmgewalt, satt groovenden opulenten Kontrabass, gepaart mit beißendem ironischen Humor, Schlagfertigkeit, Spontaneität, Situationskomik und unglaublicher Bühnenpräsenz. Ihr Programm „Best off Lizzy Aumeier“, eine Mischung aus den Programmen „AufBass`d“, „Boxenluder“ und „“Voll drauf“ besticht durch eine unvergleichbare Mischung aus scharfer pointierter Ironie, unverholender Erotik sowie entwaffnenden Wortspielen. Die Ukrainerin Tatjana Shapiro begleitete sie am Klavier.

„Der Körper ist ihr Kapital und wie Sie gleich feststellen werden, ist sie ziemlich wohlhabend“, kündigte sie bereits Ottfried Fischer in Otti`s Schlachthof an. Dies bewies sie auch dem Wörther Publikum. „Wie kommt man zu so einem Körper?“, fragte Aumeier ins Publikum und strich über ihre Rundungen. „Nur durch Disziplin!“, antwortete sie keck. Immer wieder forderte sie Toleranz gegenüber den Wohlgeformten, aber auch die moralische Gleichbehandlung von Frau und Mann. „Sage ich nur Orgasmus auf der Bühne, so nennt man mich ordinär. Hat der Ministerpräsident eine Affäre, so nennt man das politisch“, führte sie weiter aus. Gezielt und hartnäckig bohrte sie an den „kleinen“ Schwächen der Männer. Mangelnde Gesprächsbereitschaft sowie fehlende häusliche Organisation betonte Aumeier durch überspitzte Beispiele. „Moses brauchte vierzig Jahre, um sein Volk aus Ägypten herauszuführen“, sie schaute in die Runde, ließ ihre Pupillen kreisen und antwortete: „Ja, meinst du, ein Mann fragt nach dem Weg.“Dem oberpfälzer Dialekt unterstellt sie eine Sprachverwandtschaft zu Shakespeare. Die berühmte Balkonszene müsse umgeschrieben werden und verändere die gesamte Literaturgeschichte, nachdem Julia Romeo mit „geh` loa ma mej Rau“! geantwortet habe. Als Boxenluder hat sie alle gehabt. Sie plauderte offenherzig über die geheimsten Wünsche und Vorlieben ihrer Liebhaber aus dem internationalen Showgeschäft. Ob Sting oder Michael Jackson, alle haben sich auf ihrer oberpfälzer Couch ausgeweint.

Zusammen mit Tatjana Shapiro ergänzte Aumeier ihr Repertoire und unterstrich einmal mehr ihre musikalische Vielfalt. Als erste Frau examinierte sie an der Meistersingerschule in Nürnberg im Fach Kontrabass. Darauf folgte ein Jazzstudium. Über die Klassik kam sie dann zum Kabarett.

[Text und Bilder: Beate Geier, Donau-Post]

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