Brass Unlimited

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Brass Unlimited

Entführung in die grenzenlose Welt der Blechbläser-Musik

"Brass Unlimited" nehmen ihr Publikum mit auf eine Reise durch die Zeit und rund um die Welt.

Zischender Dampf, schnaubende Maschinen, das gellende
Pfeifen der Lokomotiven zerreißt die Hektik. Züge bremsen quietschend, andere
nehmen langsam wieder Fahrt auf. In das rasante Durcheinander eines
Hauptbahnhofs fühlen sich die Besucher des Konzertes am Sonntagabend im Hof des
Wörther Schlosses versetzt, als die Musiker der Formation „Brass Unlimited“ die
New Yorker Grand Central Station mitten im Schlosshof auferstehen lassen.

Das Stück „A Londoner in New York“ stammt von Jim Parker. Der Komponist, der selbst aus London stammte, beschrieb darin mit musikalischen Mitteln seine Eindrücke vom Big Apple. Die elf Musiker des Blechbläser-Ensembles schafften es unter dem abendlichen Himmel bei ihrem Konzert in Wörth die Atmosphäre einer Großstadt aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts aufleben zu lassen. Die weiteren Kompositionen Parkers, die „Brass Unlimited“ bei ihrem Auftritt präsentierten, schilderten musikalisch die Radio City Music Hall im Glanz einer Gala-Show sowie das bunte, lebensfrohe Treiben im Stadtteil Harlem.

Getreu ihrem Namen präsentierten „Brass Unlimited“ die grenzenlose Welt der Blechbläsermusiker und so gab es neben modernen Kompositionen wie der von Jim Parker auch ein Stück des Barock-Komponisten Dietrich Buxtehude zu hören. Zeit- und Ortswechsel gelang den Musikern dabei so fließend, dass es kaum auffiel, wenn man sich nach „Nessun Dorma“ aus Puccinis Oper „Turandot“ plötzlich in der Hitze Südamerikas und danach in den alten James-Bond-Filmen mit ihrem eleganten Charme wieder fand. Von Filmmusik über klassische Kompositionen bis zur Trompetenpolka reichte das Spektrum von „Brass Unlimited“, das sie mit Humor und großer Virtuosität darboten.

Auch eine Komposition eines Mitglieds des Ensembles stand auf dem Programm des Abends. Von Norbert Ziegler stammt die „Suite for Brass“, aus der vier Sätze präsentiert wurden.[...]. Ein Wiederhören mit bekannten Songs gab es dann bei einem Medley von Gershwin, dessen „Summertime“ mit seinen zarten Klängen perfekt in die abendliche Atmosphäre des Schlosshofes passte.

Die elf Musiker von „Brass Unlimited“ stammen fast alle aus der Region zwischen Regensburg und Straubing und dürfen sich zu Recht die „ostbayerische Blechbläser-Elite“ nennen. [...]

Der organisatorische Kopf der Gruppe ist Wolfgang Dersch, der neben mit Patrick Siebenborn und Peter Birnthaler an der Posaune zu hören ist. Die Bassposaune spielt Thomas Müller, der oft den musikalischen Gegenspieler von Ludwig Beck an der Tuba darstellte. Pauke beziehungsweise Schlagzeug spielt der einzige Schwabe des Ensembles Werner Borst und am Waldhorn ist Lothar Dietl zu hören.

Über die vier Trompeter hatte Stefanie Birnthaler, die Moderatorin beim Regionalsender TVA ist und die Zuhörer durch das Programm führte, einige humorvolle Worte parat. Sie würden ihre Neurosen pflegen, seien laut, zynisch und unseriös erklärte sie dem Publikum. Dass sie trotzdem gut spielen könnten, musste sie dann aber am Ende doch zugeben. Die Trompeter Siegfried Hirtreiter, Norbert Ziegler, Paul Windschüttl und Christian Höcherl seien eben ein „Archetypus“ und ihr Instrument „ein Symbol der Männlichkeit“. Als Lokalmatador stellte die Moderatorin den aus Hofdorf stammenden Trompeter Christian Höcherl vor. Höcherl ist mittlerweile Solotrompeter bei den Dresdner Philharmonikern und außerdem Dozent an der Musikhochschule Dresden.

Rund 120 Besucher lauschten den Klängen der Blechbläser im Schlosshof. Die Veranstalter der Reihe „Kultur in Wörth“ waren zufrieden, hätten sich aber gefreut, wenn es noch mehr Zuhörer gewesen wären. Die Besucher des Konzerts waren am Ende begeistert von so viel musikalischem Können. Auch Sepp Eicher, der selbst in der Wörther Gruppe „Z’Wiad“ Posaune spielt, lobte die Musiker: „Also das war schon echt klasse. Da merkt man schon, dass das Profis waren.“[...]

Mit „Mr Jums“, einem Stück von Chris Hazell, in der der Komponist seinen gemütlichen Kater beschreibt, klang der Abend schließlich aus.

[Text und Bilder: Donau-Post, Karin Janker]

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