Die seltsamen Blüten des Beziehungsblumenstocks

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Zwei Ekelpakete, die sich langsam näher kamen

Das Liebes-Auf-und-Ab der beiden begann im Jahr 1992, als Blaimer durch Zufall eingeladen wurde, um sich eine Band anzuhören, bei der natürlich Tanja Raith als Sängerin auf der Bühne stand. „Da haut es mir den Vogel raus, als ich die Sängerin höre“, beschrieb er seine Begeisterung für Raith, als er sie das erste Mal singen gehört hat.

Doch für mehr als ihre Stimme konnte er sich am Anfang nicht begeistern – ihr ging es nicht anders. Das „Waidlerische“ der Oberpfälzerin machte es dem Musiker aus der Stadt schwer, mit der rothaarigen Sängerin ins Gespräch zu kommen. Doch als sich die beiden öfter für gemeinsame Proben bei ihm zu Hause trafen, begannen sich die „zwei Ekelpakete, die sich nichts gefallen ließen“ langsam anzunähern. Andi Blaimer erzählte, wie er sich damals mit Champagner, Parmaschinken und anderen Köstlichkeiten um die Aufmerksamkeit der Sängerin bemühte und das „stimmgewaltige rote Bonbon“, wie er seine Partnerin liebevoll nannte, nach und nach einwickelte. Das Glück der beiden sollte jedoch nie lange andauern, denn Raith suchte nach Streitereien des Paares immer wieder das Weite. Doch Blaimer gab nicht auf und nach bestandenem Abitur und einer gescheiterten Beziehung zu einem Jazz-Pianisten zog Raith bei dem Musiker ein und blieb bis heute…

Umrahmt wurde die Liebesgeschichte der beiden mit neuen und alten Liedern. Diese wurden immer wieder in die Erzählungen eingestreut und unterstützten die jeweilige Stimmung mit emotionalen, lustigen und mitreißenden Stücken. Mehr als eine Gitarre und die Stimmen der Musiker brauchte es nicht, um das Publikum zu begeistern.

Ein bisschen Lebensgefühl der Neunzigerjahre

Bereits zu Beginn gab Tanja Raith mit kraftvoller Stimme einen Jodler zum Besten, während der Blaimer die Zuhörer mit einem neckischen Lied über „nicht ganz dichte Frauen“ zum Lachen brachte. Natürlich durfte auch das Lied „Zu zwoat samma a Weltmacht“ nicht fehlen. Den Musikern gelang es, die Zuhörer von ihrem Stuhl im Pschornhof mit auf eine musikalische Reise zurück in die Neunziger zu nehmen und die Emotionen und Gefühle der damaligen Zeit nachzuempfinden. Und auch einen kleinen Rat gaben sie diesen mit nach Hause: „Machts es wie wir, tut’s den Beziehungsblumenstock gießen und düngen“.

[Text: Felicia Lohmeier]

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