Don Kosaken Chor in der Pfarrkirche

Eingetragen am

Würdige Botschafter der russischen Kultur -Stehender Beifall für feinen Vortrag - Musikalischer Brückenschlag zum Volk im Osten.

Ihr Gesang beeindruckt immer wieder. Die tiefe Spiritualität, die spürbare Emotionalität und der eigenwillige Charakter machen jeden Vortrag der Don Kosaken zu einem besonderen Erlebnis. Diese Volkslieder sind gewissermaßen der Schlüssel zu einer anderen, zu einer weitgehend fremden Welt. [...]

Maxim Kowalew und sein Ensemble haben sich beim Konzert am Dienstag in der Pfarrkirche als vortreffliche Künstler erwiesen und vor allem als würdige Botschafter der östlichen Kultur. Alle Melodien, bei denen die sanften, weichen und dezenten Töne mit kräftigen Rhythmen und der geballten Energie des stimmgewaltigen Temperaments eine faszinierende Einheit bilden, scheinen das gesamte Spektrum der Empfindungen, des Seelen- und Gemütszustandes zu erfassen und abzudecken. Die Kompositionen, die ins Ohr gehen, bieten der Wehmut, dem Kummer und Schmerz breiten Raum, sie berichten von Momenten des ungetrübten Glücks, von ungezwungener, geradezu überschwänglicher Freude, sie erzählen von frohen, heiteren Festen, von ihren Sehnsüchten und Träumen. Gemeinsam ist dem gesamten Repertoire das Gotteslob, das aufrichtige, unerschütterliche Bekenntnis zu den religiösen Grundsätzen und Lehren der russisch-orthodoxen Kirche, zu den Wurzeln ihrer Existenz und zur Schöpfung. Sie wollen “singend beten und betend singen."

Diesen engen Bezug bekräftigte der Chor in Beiträgen wie “Vater unser" von Tschaikowsky, auch beim wunderbaren “Ave Maria" von Bach, der Zarenhymne oder der Hochachtung vor “Mutter Wolga". Die Weisen sind zudem Appell und Mahnung: “Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen...!"

Tradition, Brauchtum und Werte sind das Schwerpunktthema der Don Kosaken. Die Melancholie, die in Werken wie “Marusja" und der “Ballade von Stenka Rasin" ein unverkennbares Merkmal ist, bezieht sich nicht zuletzt auf das traurige Schicksal ihres freiheitsliebenden, stolzen und selbstbewussten Volkes, das im 16. Jahrhundert an Don und Dnjepr Königreiche gebildet und ihre Rechte gegenüber dem russischen Staatswesen entschlossen verteidigt hatte. [...]

Das Gastspiel der sieben Herren in der schwarzen Tracht zeichnete sich beileibe nicht nur durch seinen hohen Unterhaltungswert aus, diese Meister haben in den 90 Minuten vor allem eine musikalische Brücke zu den Menschen im Osten geschlagen. Stehender Beifall war das verdiente Lob für eine bemerkenswerte Vorstellung [...]

[Text Donau-Post, Sepp Raith; Bilder Donau-Post, Sepp Raith und MZ Sibylle Schreiner]

Zurück