Drei Schwestern retten Bayern - Die Wellküren
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Die Wellküren präsentierten ihr aktuelles Programm im Schlosskeller. Die Zuschauer erwartete reinste Frauen-Power.
Text und Foto: Ines Gall, MZ
“I woaß net, was i kocha soi.” und “I woaß net, was i ozuing soi”, singen die drei Schwestern und sprechen damit besonders den Frauen im Publikum aus der Seele. Doch neben dem alltäglichen Wahnsinn zeigen die “Wellküren” in ihrem Programm “Beste Schwestern” vor allem eines: reinste Frauen-Power.
Zu Beginn amüsieren sich Moni, Burgi und Bärbi über den Schlosskeller als Bühne: “Man muass scho song: Es is verdammt kalt do herin.” Doch sie fühlen sich geehrt, dass sich die Besucher trotz des schönen Wetters in den kühlen, unterirdischen Raum begaben, um sich von der Volksmusik- und Kabarettgruppe unterhalten zu lassen. “Und so schee gschmückt is do”, ergänzen die Schwestern Well ironisch, während sie die kahlen Wände des Kellers betrachten.
Auch haben sie bisher nicht gewusst, dass Wörth überhaupt als Stadt zu bezeichnen sei. Mit ihrem hintergründigen und bissigen Humor begeisterten sie die Zuschauer am Freitagabend. Etwa 200 Bürger ließen sich die “K.i.W.”-Veranstaltung nicht entgehen, dennoch blieben einige Sitzplätze frei. “Wir hätten mit etwas mehr Ansturm gerechnet”, so Johann Festner.
“Als Beste Schwestern stehma mia heit zum letzten Mal af da Bühne, weil ab Herbst startma mia ja in a neis Programm!”, verrät Moni. So konnten die Wörther Bürger diese Gelegenheit nutzen, um sich von der “Schwester-Partei” überzeugen zu lassen, die sich seit 2009 zur Wahl stellt und nun dem Endspurt im Wahljahr entgegenstrebt.
“Mia drei retten Bayern!”, verspricht das Trio. Diplom-Sozialpädagogin Bärbi, Frauenbeauftragte Burgi und “Wishing-Well”-Tuch-Verkäuferin Moni setzen sich nicht nur für ihren Heimatort Oberschweinbach ein, sondern wollen sich nun auch für ganz Bayern aufopfern.
So will die vorlaute Moni als bayerische Ministerpräsidentin kandidieren. Dafür erhielt sie immerhin einen tobenden Applaus vom Publikum. “Freiheit, Gleichheit, Stubenmusik” steht auf dem Plan des Trios. Denn mit Harfe, Hackbrett und Nonnentrompete sorgen sie für eine gemütliche Atmosphäre, die laut Bärbi nicht nur über die Pubertät und die Wechseljahre hinweghilft.
“Stubenmusi is de beste Empfängnisverhütung”, rieten schon die Eltern Well, die es ja wissen müssen, denn sie zeugten 15 Kinder. So schildern die Schwestern unter anderem auch, dass man mit so vielen Geschwistern an der Seite unbedingt “Durchsetzungsvermögen, eine schnelle Reaktionszeit und ein scharfes Messer” braucht - genauso wie in der Politik. Mit ihrer Synthese aus Kabarett und Volksmusik sorgten die drei Frauen für einen sehr amüsanten Abend im Wörther Schlosskeller.
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