Flur. Kultur.Natur. - Begegnung mit der Natur in den Donauauen
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Radl-Rundfahrt zu den Flurdenkmälern fand großen Anklang – Zahlreiche Stationen
Die Radltour in die Wörther Donauauen im Rahmen des K.i.W.-Programms am Sonntagnachmittag bei schönem Wetter mit dem Thema „Flur.Kultur.Natur mit interessanten Ein- und Ausblicken zu den Flurdenkmälern“ war ein schönes Erlebnis für die rund 35 Teilnehmer.
Bernhard Lohmeier gab Erläuterungen zu vergessenen oder bisher kaum beachtete Flurdenkmäler und sprach auch über die Landschaft der Donauauen. Passende literarische Texte rund um die Donau, kurze Erzählungen und Gedichte trug Johann Festner vor und gab damit der Veranstaltung ihre Würze.
Johann Festner freute sich beim Start am Rathaus über die zahlreichen Radfahrer. Anschließend machte man sich nach Oberachdorf zum Biederer Weiher auf.
Etwas versteckt im Gebüsch steht hier das Sollederkreuz, errichtet vor etwa 100 Jahren, wie Lohmeier erzählte. Ein Ochsenfuhrwerk verunglückte am Wasser und aus Dankbarkeit über die Rettung wurde das Kreuz errichtet. Wie Lohmeier ausführte, seien die meisten Kreuze und Marterl hier im Donauraum wohl zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg entstanden. Vor 30 Jahren hat Rudi Biederer das Kreuz restaurieren lassen.
Die so genannte Stadlerkapelle (Lindenkapelle) erbaut im 17. Jahrhundert vor Kiefenholz war die nächste Anlaufstelle. Eingebettet in zwei Lindenbäume steht sie gut sichtbar nahe dem Kreisel.
Zeit für die Kultur
Johann Festner las eine Geschichte von Georg Britting aus Regensburg (1891 bis 1964) vor: „Der unflätige Hirte“, die sich wohl in den Gassen nahe dem Donaustrand in Regensburg ereignete. Viehtreiber war er von Beruf, die Viehhändler nannten in „Hoi“, er war ungepflegt, nächtigte in den Ställen der Vorstadt und trieb seine Kuh über den Domplatz. Die Metzgerburschen gaben ihm zu essen und trieben ihren Spott mit ihm.
Das Flurkreuz, auch Sühne- oder Schwedenkreuz genannt, beim Ortsausgang Kiefenholz aus dem 16./17. Jahrhundert, das früher in Pondorf stand und später nach Kiefenholz gebracht wurde, war die nächste Anlaufstelle. Bernhard Lohmeier informierte darüber, dass diese auch eine volksmedizinische Bedeutung hatten.
In Giffa angekommen, im größten Hof im 17. Jahrhundert, widmete man sich der Hofkapelle die vor etwa 100 Jahren errichtet wurde. Der nahestehende Grabstein befand sich einst im Friedhof und wurde später an dieser Stelle aufgestellt. Es folgten ein Gedicht von Josef Feller und eine weitere Geschichte von Georg Britting, „Brudermord im Altwasser“ ein drucksvoll vorgetragen von Johann Festner.
Der Wörthhof war das nächste Ziel. Das Hochwasser an der Donau war natürlich ein Gesprächsthema. In dieser Donau-Landschaft gab es viele Jahrzehnte mit Hochwasser, diese brachten die Landwirte um den Lohn ihrer Arbeit und vernichteten die Ernte. Der Wörthhof, auch Inselhof, bildete eine hochwasserfreie Zone. Er ist heute wohl der letzte der im Zuge der Flurbereinigung von 1976 bis 1990 als „ Polder-Wörthhof“ geschützt in den Donauauen steht.
Zahlreiche Maßnahmen in der Natur in Oberachdorf und Kiefenholz wurden durchgeführt, um diese landwirtschaftlich reizvolle Gegend, eingebettet in den Vorwald und die Donauebene, vor dem Hochwasser zu schützen. Die besonders schlimmen Hochwasser von früher werde es wohl hier nicht mehr geben. Das Wasser brauche Platz, hier in den Wörther Auen seien die Flächen dank des Flutmuldendamms vor Hochwasser geschützt worden.
Gemütlicher Ausklang
Mit einem Halt am Krieger-Marterl, dem vor langem ein tragisches Ereignis vorangegangen war, einem Aufenthalt am Gedenkstein der Flurbereinigung aus dem Jahre 1990 und der anschließenden Einkehr im FFW-Haus in Tiefenthal ging die erlebnisreiche Radltour zu Ende.
[Text: Donau-Post, Horst Seppenhauser; Fotos: Johann Festner]