Hommage an Papa Haydn
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„Papa Haydn“ der Handwerker der Musik
Haydn war wohl der innovativste des Wiener Klassikerdreigestirns Haydn – Mozart - Beethoven.
Am Sonntag jährte sich der Todestag von Joseph Haydn zum 200. Mal. Für gut 30 Zuhörer war dies Anlass genug, den von Elmar Holzner gestalteten Abend im Rondellzimmer zu besuchen. Holzner zeigte den Menschen Haydn selbst, den Zusammenhang des Dreigestirns Haydn – Beethoven – Mozart und bewies eindrucksvoll seine Ausnahmestellung am Klavier.
Haydn wurde als Sohn eines Wagners in Rohrau an der deutsch-ungarischen Grenze geboren. In seinem Elternhaus konnte niemand Noten lesen, es wurde jedoch sehr viel gesungen. Im Alter von sechs Jahren wurde er zu Verwandten nahe Hainburg an der Donau geschickt um als Chorknabe ausgebildet zu werden. Hier wurde er auch von Georg von Reutter, dem musikalischen Leiter des Stephansdoms in Wien entdeckt. Haydn verbrachte dort neun Jahre.
Als er körperlich so weit gereift war, dass er die hohen Stimmen nicht mehr singen konnte, wurde er entlassen und begann seine Karriere als freier Musiker. Vermutlich im Jahre 1757 erhielt er seine wohl wichtigste Stelle als Musikdirektor beim Grafen Karl von Morzin im Schloss Lukawetz in Pilsen. Als Morzin in finanzielle Schwierigkeiten geriet, trat Haydn seinen Dienst bei der Familie Esterhàzy an. Dieser dauerte fast dreißig Jahre. Die Familie Esterhàzy gab ihm die Freiräume, um ständig Neues auszuprobieren. Haydn meinte selbst: „Ich war von der Welt abgesondert, niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irre machen und quälen, und so musste ich zum Original werden“.
Nachdem Fürst Nikolaus von Esterhàzy sgestorben war, wurde die gesamte Hofmusik entlassen. Darauf nahm er Angebote in England an. Diese Reisen wurden ein großer Erfolg. Haydn kehrte aber wieder nach Wien zurück. Zu dieser Zeit entwickelte sich eine große Freundschaft zwischen ihm und Beethoven. Der Strom an frischen Ideen, die auf eine Ausarbeitung warteten, rissen nicht ab und so arbeitete so lange, bis er 1809 an allgemeiner Erschöpfung verstarb. [...]
Holzner führte weiter die Zusammenhänge zwischen Haydn, Beethoven und Mozart aus. Originalaufnahmen wurden per CD eingespielt. Darunter die „Missa in temore belli“ auch als „Paukenmesse“ bekannt, der 2. Satz „Mit dem Paukenschlag“ von den Wienern Symphonikern mit Wolfgang Sawallisch von der Bayerischen Staatsoper sowie Schluss-Chor mit Soli „Singt dem Herren alle Stimmen“. „Die Paukenschläge baute Haydn ein, damit das Publikum nicht eingeschlafen ist“, so Holzer. [...].
Holzer spielte am Klavier den 1. Satz der Cis Moll Sontate, das Haydn im Jahre 1786 komponierte. Weiter gab er von Mozart den 2. Satz im Köchel-Verzeichnis Nr. 570 zum Besten. Zum Abschluss spielte er das von Beethoven an Haydn gewidmete Stück Opus 2 Nr. 1. „Diese Stücke wurden innerhalb drei Jahren komponiert und stellen deutlich die Unterschiede der Komponisten heraus“, führte er aus. Holzer selbst absolvierte zwei Studiengänge. In Salzburg schloss er mit dem Kapellmeister ab und in Mannheim studierte er Verwaltungswissenschaften. Ein halbes Jahr durfte er unter der Anleitung von Herbert von Karajan arbeiten. [...]
[Text und Bilder Donau-Post, Beate Geier]