Hundedame Lottes Sinn für Ordnung
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Vor den Augen der vielen Kinder erklärte Schnagl kurz die Vorzüge, hält man nur ein bisschen Ordnung. Zur Belohnung lauschten Lotte und die Zweibeiner im Saal Stadtbuchleiterin Andrea von Lieven. Die hatte zum Bilderbuchkino-Nachmittag drei Kurzgeschichten mitgebracht.
Per Beamer konnten die Kinder passend dazu etwa den Wolf sehen, der dem Hasen den Bären aufbinden wollte, er sei ein Buchhändler. In „Nutze deine Fantasie, aber pass auf, was du dir wünscht“ gerät der Hase dann schnell zum Gejagten. Dabei hätte er doch viel lieber eine Geschichte über „viele, viele Bananen“ gehört und wäre in einem Raumanzug zum Mond geflogen. Die Geschichte, wie sie der Wolf erzählt, sie gefällt dem Hasen gar nicht. Doch Moment: Eigentlich ist doch er der Held in der Geschichte. Und mit Fantasie gelingt selbst dem kleinsten Helden alles.
Krokodilstränen nützen nichts
„Gott sei Dank ist nichts passiert“, ist Lotte erleichtert, dass der Hase den Wolf zum Mond geschossen hat. Besorgt ist nun aber Tania, kratzt sich die Hündin doch verdächtig hinter dem Ohr. Ein Floh! Wie es der Zufall will, hat von Lieven eine passende Geschichte dabei. „Kannst du mal einen Sack Flöhe hüten?“, gibt sie deren Titel als Frage an die Kinder weiter. Manche bejahen das zunächst noch. Ein Krokodil würde ja gerne in den Sack schauen. Darf das aber nicht und weint deshalb ganz, ganz dicke Tränen – ehe es mit einem Trick versucht, dem Kind den Sack voll Flöhe zu stibitzen.
Da kommt plötzlich König Löwe. Katzen mag Lotte ja gar nicht. Deshalb ist sie dann ganz besonders gespannt, als von Lieven zum Abschluss „Alles was du über Hunde wissen musst“ vorliest. Weil die Geschichte aus der Perspektive einer Katze erzählt wird – sehr zum Missfallen von Lotte –, lautet der erste Satz dann erst einmal: „Hunde sind dumm.“ Der Hund mache Sitz und Rolle und springe in den Stinketümpel auf Kommando. „Hunde können ausgezeichnet riechen und schnüffeln sich dann gegenseitig am Hintern.“ Und doch muss die Katze am Ende feststellen: „Hunde lassen dich nie im Stich.“ Lotte sieht das natürlich auch so und hält Hunde eh für die besten Tiere der Welt. Tania Schnagl, eigentlich Lehrerin in Donaustauf, betreibt bereits seit 30 Jahren das Puppenspiel als leidenschaftliches Hobby. Dafür wurde sie kürzlich mit dem Larifari-Preis des Verbands bayerischer Amateurtheater ausgezeichnet. Darauf sei sie „schon bissl stolz“, sagte sie am Sonntag kurz vor ihrem Auftritt mit Lotte und Andrea von Lieven. Alle drei bekamen am Ende dann viel Applaus.
[Text und Bild: Michael Bothner, Donau-Post]