Jugendliche haben in Wörth mit künstlicher Intelligenz experimentiert
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Ein Buchladen in New York. Eine Hexe, die mit ihrem Besen über die Hochhausschluchten von New York fliegt. Oder die mit ihrem Besen vor einer Villa landet. Solche Szenarien sind am Mittwoch im Jugendtreff entstanden – mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.
Am Buß- und Bettag, an dem ja schulfrei ist, haben sich Jugendliche im Alter von 11 bis 13 Jahren von 9 Uhr bis zum Nachmittag getroffen, um kurze Videosequenzen zu produzieren und dabei die schier unendlichen Einsatzmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz kennenzulernen. Federführend gestaltet haben diesen Tageskurs die Wörther Jugendpflegerin Nadine Bauer und Roland Holzer von der Uni Regensburg. Holzer ist an der dortigen Fakultät für Informatik beschäftigt, er kümmert sich um die studienbegleitende IT-Ausbildung, die allen Studenten offensteht. Ein Thema, das ihn intensiv begleitet und das wohl in Zukunft den Alltag aller Menschen erheblich beeinflussen wird, ist die künstliche Intelligenz – abgekürzt als KI. Wie Holzer und Bauer gegenüber unserer Redaktion erläutern, ging es in Wörth darum, mit KI einen Hintergrund für ein kurzes Video zu schaffen, sozusagen die Kulisse. Dabei kam der sogenannte Green-screen zum Einsatz, auf den ersten Blick einfach nur ein grünes Tuch. Vor diesem grünen Tuch haben die Jugendlichen kurze Schauspielszenen einstudiert und präsentiert. „Die Handlung und die Hintergründe haben sie sich alle selbst überlegt und selbst entwickelt“, berichtet Bauer. Oft sei es in eine Comedy- beziehungsweise Sketch-Richtung gegangen, vorgetragen mit einem Augenzwinkern. Auf das Grün im Hintergrund wurde später, im fertigen Video, ein realistischer, selbst gewählter Hintergrund projiziert – eben zum Beispiel die Stadt New York. Die Jugendlichen hatten sich selbst für eine Kulisse entschieden und diese gestaltet, indem sie den Computer mit möglichst treffenden und genauen Beschreibungen fütterten. Nadine Bauer erklärt: „Sie haben zum Beispiel gesagt, ob man etwas von oben oder von der Seite sehen soll, ob es moderne oder alte Gebäude sein sollen und wo zum Beispiel Fenster sind.“ Die Befehle der Jugendlichen wandelte die Künstliche Intelligenz dann um in eine entsprechende Videokulisse. Abgerundet haben den Workshop Übungen und Spiele in der Gruppe: Schreibspiele, Szenenentwicklung, Geschichten erzählen, Selbstbewusstseinsschulung. Am Ende präsentierten die Jugendlichen ihre Werke. Mit dabei war auch Patricia Betz vom Familienstützpunkt.
„Eine richtig coole Sache“
Das Fazit der Verantwortlichen fällt ausgesprochen positiv aus. Roland Holzer: „Ich fand das wirklich witzig und spannend. Normal arbeite ich ja eher mit Erwachsenen. Heute, mit den Jugendlichen, war es anders. Freier. Sehr lustig. Sehr schnell kamen sehr viele Ideen, ich musste dann schauen, wie das machbar ist. Vielleicht experimentiert der eine oder andere Jugendliche daheim noch weiter, denn KI wird jeden auch künftig begleiten. “Einen KI-Workshop habe es bislang noch nicht gegeben, sagt Jugendpflegerin Nadine Bauer: „Es war das erste Mal überhaupt. Das war eine richtig coole Sache.“
[Text & Bild: Simon Stadler, Donau Post]