Kinderkulturwochen: Maibaumfeier

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Kinderkulturwochen: Maibaumfeier

Neugierige Sonnenstrahlen.

Einige neugierige Sonnenstrahlen drangen am Sonntagnachmittag durch die dicke Wolkendecke, als sich zirka 180 Leute am Bergkircherl in Tiefenthal trafen, um zusammen den im Rahmen der Kinder-Kultur-Wochen gestalteten Maibaum, aufzustellen. Die Gruppe Z`Wiad sorgte für musikalische Umrahmung sowie für Stimmung der eindrucksvollen Brauchtumsgemeinschaft. Die überwältigende, Beteiligung und der Gemeinschaftssinn der Bevölkerung war wohl Anlass, dass die Wolken letztendlich vor Rührung doch noch einige Tränentröpfchen nicht zurückhalten konnten.

Von drei Ausgangspunkten marschierten Jung und Alt los, um gemeinsam beim Bergkircherl in Tiefenthal feierlich einen Maibaum aufzustellen. Vor dem Feuerwehrhaus in Hungersacker traf sich eine kleine Gruppe um Josef Schütz. Der Wanderführer erklärte, warum manche Bäume weiße Bänder um ihre Stämme haben. Zur Verwunderung besagt dies nicht, dass diese gefällt werden sollen, sondern dass dieses Wertbäume seien, ausgeästelt werden und später gutes Geld bringen würden. Weiter führte er aus, dass Totholzbäume sehr wichtig für die Insekten seien. „Weiß jemand was das ist“, fragte Schütz und zog eine durchsichtige Dose aus der Jackentasche. „Das sind tote Borkenkäfer“, erläuterte er. „Die mag keiner wirklich, gel!“, ertönte es prompt aus einem Kindermund. Luis fand sogar eine kleine tote Blindschleiche, die abwechselnd immer wieder in die Hand und Hosentasche wechselte und von jedem Kind gehalten werden wollte. Weitere Rast wurde auf einem Aussichtspunkt eingelegt. „Seht ihr, ganz hinten am Horizont liegt Mintraching, am Berg ist Kiefenholz und dort Geisling“, fügte Schütz hinzu. Mit Ferngläsern späten die Kinder begierig in die Ferne. Auch ein Ameisenhaufen wurde erkundet. Ein Tastspiel mit Naturalien des Waldes forderte weitere Sinne und vertiefte das Gefühl für die Schätze des Waldes.

Die Gruppe aus Wörth, Kiefenholz und Oberachdorf machte sich mit knapp 40 Wanderern unter Führung des Waldvereins von Hungersdorf aus auf den Weg. Die Zinzendorfer und Hofdorfer marschierten vom Fußballplatz Hofdorf aus unter Führung von Gudula Wolf. Zahlreiche Besucher waren nach Tiefenthal gekommen, um gemeinsam den altbewährten Brauch des Maibaumaufstellens zu feiern. Kräftige musikalische Unterstützung fand man in gewohnter Weise mit der Gruppe Z`Wiad. Als Florian Eicher die Besucher aufforderte Aufzustehen und im Zusammenhalt den Symbolwert dieses Festes zu würdigen, schmetterten die Besucher die Bayernhymne in die Frühlingsluft.

Neun Kinder, darunter auch zwei Jungs, zeigten die unter Ulrike Riedel-Waas einstudierten Tänze „Hiatamadl“, „Kikeriki“, „Hans bleib da“ und „Siebenschritt“. Hand in Hand tanzten sie um den von Anton Dietl gestifteten Baum. Während sich die Älteren auf den Bierbänken niederließen und von der Feuerwehr verpflegt wurden, tobten die Kinder um den Maibaum und um das Kircherl, aber erst nachdem sie respektvoll das Innere der Bergkirche gesichtet hatten.

[Text und Bilder: Donau-Post, Beate Geier]

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