Originelle Volksmusik von „Zwirbeldirn“ hört sich gut an

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Originelle Volksmusik von „Zwirbeldirn“ hört sich gut an

Bodenständige Volksmusik mit ursprünglicher Originalität und Qualität hört sich immer gut an. Sie überzeugt vor allem dann, wenn sie sich nicht verschließt und selbst einschränkt, wenn sie innovativ ist und durch die Bereitschaft, neue Elemente aufzunehmen, sein Spektrum erweitert. Sie löst sich nicht von ihren Wurzeln, wenn die Resonanzfläche mit akustischen Beigaben aus Nachbarländern ergänzt wird, wenn sie unbeschwert swingt und munter schrammelt. Internationale Verbindungen schaden und verfälschen nicht, sie werten diese klassische Tonkunst vielmehr auf. Die Klangbilder – wie sie „Zwirbeldirn“ (unser Bild) versteht und interpretiert – haben im Wörther Bürgerhaus Platz, wo das Quartett am Samstag ein bei „K.i.W.“ ein Gastspiel gab, und am Stachus in München, sie passen in eine gemütliche Wiener Weinstube, zum Prager Wenzelsplatz oder in die Fischerbastei von Budapest. Die Mischung macht allemal Sinn.

Drei Frauenzimmer, die Geige und Bratsche beherrschen, geben den Ton im Team an. Der Mann mit Hut, der ruhige und Bass zupfende Simon Ackermann, überlässt ihnen die leitenden Funktionen. Ihre Stimmen und die dominanten Streichinstrumente geben den Balladen, Couplets, Polkas und Landler-Liedern Form und Format. Maria Hafner, Evi Keglmaier und Sofie Meier-Rastl in Vertretung von Beatrix Klöckner fanden auch rasch Zugang zu den Besuchern, die sie mit Witz, Humor und fröhlichen Melodien unterhalten, die Laune machen. Da erzählen sie von ihrer Leibspeise, den Knödeln, die sie einfach „nicht aus dem Schädel“ bekommen, erklären den Zusammenhang zwischen dem Metzgerhandwerk und Poesie, Literatur und Wurst und stimmen ein Liebeslied auf den Gerstensaft an. Auf der Bühne bevorzugt die gute Gruppe, der unter vielen anderen Belobigungen der Fraunhofer Volksmusikpreis öffentliche Wertschätzung bescheinigt, zur Erfrischung allerdings reines Wasser. Auf der Bühne, keine Frage, muss man schon klaren Kopf bewahren. 

[Text Sepp Raith, Donau-Post; Fotos Johann Festner]

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