Positive Vibes von Necker&Friends

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Wenn er spielt, lebt er jeden Song. Richie – „es is okay, wenn wir uns duzen“ – Necker merkt man den Vollblutmusiker mit internationaler Erfahrung an. Dennoch nahbar, geerdet, das „Friends“ ist nicht nur ein Anhängsel.

Es erklingen Songs und Stories von Freunden für Freunde, Folk-Balladen, Soul, Rock, Blues und Country. Ein sehr persönliches Konzert am Sonntagabend im schwach besetzten Bürgersaal, das vor größerem Publikum sicher genauso besonders gewesen wäre und das auch verdient gehabt hätte.

Die „Songs for Sunday Night“ performt Necker (Gesang, Akustik-Gitarre, Dobro, Mandoline) zusammen mit seinen Begleitmusikern Erich Parzefall (Percussions) und Jochen Benkert (Bass). Unaufgeregt unauffällig und doch unverzichtbar liefern die beiden den stabilen Unterbau für den gefühlvollen Virtuosen an der Gitarre und seinen Gast: Singer-Songwriter Christian „Cheese“ Koller (Gesang, Gitarre) ist als sein langjähriger Freund ebenfalls dabei.

Stories und Anekdoten einer Männerfreundschaft
„New songs and untold stories“ heißt passenderweise auch Neckers neues Album. Er und Koller betten die Stücke in Stories und Anekdoten aus deren Entstehung und ihrer musikalischen Freundschaft ein. So habe die aktuelle Single „In the middle of nowhere“ ihren Ursprung auf „seiner“ Insel in Griechenland, als er sich verlaufen hatte, erzählt Richie und nimmt seine Zuhörer mit auf diesen Weg. „In the dawn by the river“ hätte er auch Wörth widmen können, meint er, gemütlich an der Donau sitzend mit zwei, drei Bier.

Die positiven Vibes, die Necker transportieren will, sind in seinen Songs spürbar. Ob in „New Song“ aus dem Lockdown 2020, „As long as we’re together“ mit Akustikgitarren, „Every little grain of sand“ oder „He was the king“, welches in zwei Wochen nochmal als Single veröffentlicht wird.

Odysseus, ein Song übers Heimkommen
„Odysseus“, ein Song übers Heimkommen aus dem gleichnamigen, Großteils deutschsprachigen Album aus 2017, zog das Publikum, vor die Wahl gestellt, zunächst der „Nacht im Mai“ vor, die am Ende aber vehement als Zugabe gefordert wurde. Die Riege der eigenen Lieder runden ausgewählte Stücke aus der Feder von Koller und gemeinsame Experimente wie „Cross the line“ ab, das „wie aus einem Quentin Tarantino daherkommt“.

Von den persönlichen „All-time-favourites“ wie „Jesus, Etc.“ (Wilco), „Galway Girl“ (Steave Earle) und „Heroes“ (David Bowie) beeindruckt vor allem die Interpretation von Colin Hays „Waiting for my real life to begin“ durch Christian Kollers markante Stimme. Alle vergebliche Sehnsucht nach dem geplatzten Traum in der Zeile „On a clean day I can see, see a very long way“ am Schluss durchdringt einen unausweichlich. [...]


[Text Bettina Dums, Donau-Post; Bild Johann Festner]

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