Regensburger Sergiuschor

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Regensburger Sergiuschor

Als Vermittler zwischen den ost- und westeuropäischen Konfessionen des Christentums sieht sich der Regensburger Sergius-Chor unter der Leitung von Georg Hahn. Dass sich die Adventszeit besonders gut für derart kommunikative Zwecke eignet, zeigte das Kollektiv bei seinem Auftritt in der Wörther Schlosskirche. Im vollbesetzten Gotteshaus präsentierte der Chor liturgische Weihnachtsgesänge der orthodoxen Kirche.

Alpha und Omega des Konzerts stellte der Chorgesang „Gott ist mit uns“ da. Zwischen den beiden Eckpunkten der Veranstaltung entfaltete sich der Zuhörerschaft ein breites Spektrum musikalisch verarbeiteter orthodoxer Spiritualität. Die abwechselnd in Solo- und Kollektivform erklingenden Stimmen zogen das zahlreiche erschienene Publikum schnell in ihren meditativen Bann.

Eine reine Konzentration auf die ausgeglichenen Melodien wirkte ebenso beruhigend wie das Verfolgen der gesungenen Textpassagen. Diese kündeten von zentralen Grundgedanken des Christentums: Gott ist Mensch geworden. Beide Verständnisebenen ließen den aufkeimenden Vorweihnachtsstress vergessen und rückten die eigentliche Bedeutung des christlichen Hochfests der Auferstehung ins Zentrum.

Begleitend wurden Inhalte und Geschichte der orthodoxen Kirche erzählt. Als Teil des gemeinsamen Gebetsschatzes aller christlicher Konfessionen wurde das „Ave Maria“ besonders betont, zumal in der Adventszeit mit der Gottesmutter die zentrale Frauenfigur des Christentums im Mittelpunkt steht. Im zweiten Teil des Konzerts bot der Sergius – Chor nicht-liturgische Weihnachtslieder. Auch an dieser Stelle wurden einige orthodoxe Bräuche, wie das Türsingen, angesprochen. Zudem wurden interessante und einprägsame Unterschiede zwischen den Konfessionen erwähnt. So wurde Jesus nach russisch-orthodoxer Vorstellung in einer Höhle geboren. Nach einem abschließenden Psalm verabschiedete sich der Chor aus Wörth. Ihr anfangs ausgegebenes Ziel „die Seelen der Zuhörer erfreuen zu wollen“ hatten sie zweifelsohne erreicht. Die Schlosskirche St. Martin empfahl sich im Zuge der KIW – Veranstaltung nicht zuletzt aufgrund der angenehm beheizten Sitze als Raum für weitere Konzerte und Veranstaltungen.

[Text und Bilder: Sonja Heitzer, Mittelbayerische Zeitung]

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