Unvergleichliches Musikerlebnis

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Marion Weickl und Sebastian Ebnet haben am Samstag ein „spontanes“ Konzert im Bürgersaal gegeben.

Wie Johann Festner von KiW bei der Begrüßung mitteilte, gibt es auch heuer einen digitalen Adventskalender von Kultur in Wörth. Für diesen Dezember sind kurze Filme mit den Kulturschaffenden aus Wörth geplant. Beim Pop-up-Konzert am Samstag entstanden dazu auch Filmaufnahmen.

Festner verglich das kurzfristig anberaumte Konzert mit den Pop-up-Radwegen, die es mal kurzzeitig in Großstädten wie Berlin oder München gab. Die Gäste erwartete ein Klassikkonzert der besonderen Art. Weickl und Ebnet legten sich auf keinen Stil fest und hatten neben bekannten Komponisten wie Georg Friedrich Händel auch fast vergessene Komponisten wie Emil Kronke mit in ihrem Repertoire. Ebnet spielte am Flügel und Weickl hatte die Querflöte dabei – die Oberachdorferin beherrscht sie gekonnt. Den Notenfundus von Emil Kronke hatte Weickl damals, als sie die achte Klasse besuchte, bei einem Ausflug nach Budapest gekauft. Die Noten sind schon etwas vergilbt, erzählte sie – und schon erklangen die ersten Töne.

Musikalische Reise durch verschiedene Länder

Die darauffolgende Polka vom russischen Komponisten Tichon N. Chrennikow war eher flott und das Klavierstück „Schmetterlinge“ von Arco Pärt ließ bei den Zuhörern fast selbst die Schmetterlinge fliegen. Auch beim Elfentanz erklangen vom Flügel und der Querflöte ganz zarte Töne. Mit ihrem ausgewählten Programm nahmen die beiden Musiker ihre Gäste mit auf eine Reise durch viele Länder und verschiedene Musikrichtungen. Da ging es mal nach Russland, mal nach Frankreich oder Estland – und die Musik reichte von Klassik über Musik aus dem Barockzeitalter bis hin zur aus dem Judentum stammenden Volksmusik, die eher als Straßenmusik bekannt ist. Beim letzten Part, bei der Klezmer-Musik, die aus Polen stammt, nahm Weickl das Saxofon zur Hand. Mit den Worten „Wir machen die eigentlich als Straßenmusik bekannte Klezmer-Musik konzertreif“ kündigte sie die drei Stücke an. Als „Zugabe“ hatten Weickl und Ebnet „What a wonderful World“ vorbereitet. Den Text mitzusingen, war ausdrücklich erwünscht, er war im Programm abgedruckt. Und da der Applaus nicht enden wollte, griffen die beiden nochmals zu den Instrumenten, bevor sie endgültig die Bühne verließen.

„Man muss nicht erst extra nach Regensburg fahren“

Die Fans hatten nach dem Konzert noch die Möglichkeit, mit den beiden Musikern ins Gespräch zu kommen. Sowohl den beiden Musikern als auch den Gästen war die Freude anzusehen. Sätze wie „Es war ein unvergleichliches Musikerlebnis und hat mir sehr gefallen“ waren zu hören. Eine Dame meinte beim Verlassen des Saals: „Es ist super, dass es bei uns in Wörth so ein tolles kulturelles Angebot im Bürgerhaus gibt. Da muss man nicht erst extra nach Regensburg fahren.“

Die beiden Musiker, die sich über eine Musik-Facebook-Gruppe kennengelernt haben und seit gut einem Jahr immer wieder gemeinsame Auftritte absolvieren, freuten sich, dass so viele gekommen waren. „Eigentlich war das Pop-up-Konzert für Sonntagabend mit einem kurzen Programm geplant. Das wären so um die 30 Minuten gewesen. Aber es wurde auf Samstag vorverlegt und wir haben ein abendfüllendes Programm vorbereitet“, sagte Weickl.

Der Eintritt war frei, aber über eine Spende in den Saxofon-Koffer, der beim Eingang aufgestellt war, freuten sich die Musiker. Beiden war anzusehen, wie gerne sie Musik machen und wie sie mit ihrer Musik die Gäste verwöhnen und begeistern wollen. Die beiden geben nicht nur Konzerte, sondern untermalten jüngst auch die Vernissage zum Jubiläum der Wörther Malrunde im Hudetzturm Wiesent. Für Weickl gab es abschließend Blumen und für Ebnet ein Präsent für das gelungene Konzert.

 

[Text: Mittelbayerische, Theresia Luft; Bild: Johann Festner]

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