Unverschämte Wirtshausmusik

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Unverschämte Wirtshausmusik
Unverschämte Wirtshausmusik

Pfundige Wirtshausmusik ungebremst im Schlosskeller Brillante Jodelkunst und intuitiven Bühnenwitz vereinte die "Unverschämte Wirtshausmusik" am Samstag im Schlosskeller.

Fünf Urgesteine der bayerischen Kleinkunstbühnen gaben unverschämte bayerische Wirtshauslieder, selbsterfundene Couplets und G´stanzl zum Besten: Otto Göttler und Sepp Raith, seine sauberen Rodinger Namensvetterinnen, die Raith-Schwestern Tanja und Susi samt angeheirateten Blaimer. Frech-frivol und stets authentisch war ihre Musik. Von witzig-mitreissender Spontaneität strotzte ihre intensive Bühnendarbietung. Die Truppe, die als Wandermusikanten immer auf Achse ist, steht lieber gleich zum Lotterleben als "Haberfeldtreiber" - ohne falsche Werte und Kompromisse.

Dieser Konsequenz beugte sich am Samstag auch der Wörther Feuerwehrmann Walter Blöchl, denn ohne einen walzertanzenden Feuerwehrmann drohte die Wirtshausmusik ewig weiterzuspielen. Nebenbei erfuhr das Publikum, was gelb ist und durch den Wald hüpft: der Postfrosch. Was aber ein Postfroschräuberpolizist ist, verraten die Raith´s und der musikalisch wie schauspielerisch geniale Blaimer besser selber.

Liebenswerte Improvisation rundete das Programm ab. „Lustig, leicht politisch und mit kleinen Seitenhieben soll sich das Publikum vorrangig amüsieren“ verriet Otto Göttler den eigenen Anspruch. Sepp Raith bezeichnete Tanja und Susanne Raith als die „Speis-Girls aus Roding“, weil sie viel Zeit in der Speisekammer verbrächten. Die Damen selbst betonen „aufs Maul g´falln wird woanders!“

Viele Zugaben forderte das schier unersättliche Publikum. Mit 300 Besuchern war die Vorstellung ausverkauft. „Mehr dürfen nicht rein“ erklärte Bürgermeister Anton Rothfischer. Nachmittags schon war der Schlosskeller beheizt worden, damit keiner frieren musste, berichtete Festner. Bürgermeister Rothfischer und Johann Festner sind stets bemüht, ein buntes Programm anzubieten. Die überaus hohe Publikumsakzeptanz zeigt die gelungene Umsetzung: „Ich finde diese Idee dieses KiW super: Eine ganze Reihe guter Musiker und Kabarettisten. Da kann sich mancher Veranstalter in Regensburg eine Scheibe abschneiden,“ schwärmte Hans-Jürgen Schmitz aus Bad Abbach. Zur heutigen Vorstellung meint er: „Es war ein gelungener und sehr erheiternder Abend, wobei ich die Raith-Schwestern alleine schon mal in Niedereulenbach gesehen habe. Da waren die wesentlich ordinärer und im Vergleich heute eher wie Klosterschwestern. Aber die Kombination mit den Herren Göttler und Raith war eine runde Sache. Schee wars.“ [...]

[Text und Bild Sibylle Schreiner, Wörther Anzeiger]

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