Walter Groß wartete bei Vortrag über Haag-Glasbildersammlung mit Überraschung auf

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Zur Familiengeschichte

Anton Haag kam ursprünglich aus der Gegend von Weiden. Der Oberlehrer, der bis 1920 in Wörth wirkte, war mit Anna Peschl verheiratet. Beide hatten vier Kinder. Eines davon, Sohn Josef, starb bereits mit 24 Jahren. Anton Haag lebte vom 22. März 1854 bis zum 13. Januar 1921. Ein weiterer Sohn, der Alexander hieß, war ebenfalls sehr an der Fotografie interessiert. Groß vermutet, dass von diesem die Mehrzahl der Aufnahmen stammt. Alexander Haag wurde 1881 geboren und war Distriktstierarzt.

Eines der beliebtesten Motive ist natürlich das Wörther Schloss und dieses war am Montag mehrfach zu sehen. Es fiel auf, dass am Schlossberg kaum Bäume zu sehen waren. Groß machte darauf aufmerksam, dass das Wörther Wahrzeichen dadurch noch imposanter zur Geltung kam. Bei einer der Aufnahmen sind am Südhang zahlreiche Rebstöcke zu erkennen. Auch die umliegenden Hänge hatten damals nur spärlichen Baumbewuchs und wurden als Felder genutzt. Viele Aufnahmen weisen interessante Details auf, die helfen können, eine Datierung vorzunehmen, zum Beispiel, wenn der Kufer-Weiher noch fehlt oder das Fischer-Haus zu sehen ist.

Bemerkenswert ist, dass die beiden Haag-Fotografen nicht nur gängige Wörther Motive, wie die Schusshütte, im Bild festhielten, sondern auch Straßenzüge, an die man nicht sofort denkt, wie etwa Bereiche der Donaustraße. Zahlreiche Aufnahmen sind eindrucksvolle Dokumente, wenn man zum Beispiel sieht, dass am Friedhof viele Kindergräber waren. Die „gute alte Zeit“ war für manche Bevölkerungsschichten sehr hart.

Weitere Höhepunkte sind unter anderem eine Aufnahme vom alten Schulhaus, vom Volkstrauertag beim damaligen Pfarrhof oder vom Entwurf der Lourdes-Grotte, die Heimatpfleger Fitz Jörgl auf 1913 datierte. [...]

Zahlreiche Aufnahmen gibt es auch von den Wörther Ortsteilen und von den umliegenden Gemeinden. Besonders eindrucksvoll sind auch die Fotos aus dem Bereich Wiesent. Anton und Alexander Haag wanderten aber auch in entferntere Orte, etwa zur Hammermühle bei Brennberg, Rettenbach oder Frengkofen.

Oft ist es schwierig, die Örtlichkeit zu bestimmen, wenn vor allem Landschaften abgebildet sind. Dankbar ist man dann, wenn in der Ferne eine markante Kirche zu sehen ist, welche zuzuordnen ist. Sehr interessant sind auch Aufnahmen von Personengruppen, etwa zur Faschingszeit. Groß wird trotz zahlreicher wichtiger Hinweise wohl noch so manche Zeit damit verbringen, Näheres über das Abgebildete vieler Fotos zu erfahren.

Alte Fotos ausleihen

Ein besonderes Anliegen ist es Walter Groß, dass die noch zahlreich bei Bürgern vorhandenen Fotos mit historischen Motiven der Nachwelt überliefert werden. Wer altes, interessantes Bildmaterial besitzt, kann sich bei ihm melden. Man kann ihm Fotos übereignen, die er dann für das spätere Archiv der Stadt Wörth aufhebt, oder man kann ihm Aufnahmen leihen, von denen er dann Digitalfotos herstellen lässt. Lang anfallender Beifall für Groß beendet die K.i.W.-Veranstaltung. 
[ Reinhard Soller, Donau-Post]

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