Zither Manä - ausverkauft!

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Zither Manä - ausverkauft!

Zither Manä rockte im ausverkauften Rondellzimmer.

Das Bayerische Original Zither-Manä, alias Manfred Zick, Erfinder des Zither-Rocks, hat in Bayern längst Kult Status mit Suchtfaktor erreicht. Bereits im Vorverkauf wurden alle Karten des Soloauftritts „Zither Manä – Ländler und Blues der Südstaaten“ [...] am Freitagabend im Rondellzimmer verkauft.

Das Riffing begeisterte durch Einfallsreichtum und Abwechslung. Der Sound unplugged, fett groovende Mundharmonika-Einlagen, aber auch kritische politisierende aufrüttelnde, teils grenzwertige Texte rissen das Publikum mit und brachten „Manä“ mehrfach standing Ovations ein.

Alles begann mit einer Session von Rockmusikern nach einem Volksmusikauftritt. Es entstand eine ausgefallene einträchtige Mischung aus Rock/Blues mit Volksliedern. „Am 6. Januar feiere ich nun bereits mein 30-jähriges Bühnenjubiläum“, berichtete der pensionierte Lehrer, der im Alter von neun bis zwölf klassischen Zitterunterricht erfuhr und das Zitterspiel vom Vater vorgelebt bekam. Mit „Shine on , „Sonnyboy blue“, „Fields of Athenry“ würdigte er seine Vorbilder Pink Floyd, Sonnyboy Williams und Paddy Reilly. Aber auch den Kraudn-Sepp, Roider Jackl und Kiem Pauli fanden als Gegenpart in seinem Programm Gefallen. Karl Valentin erklärte er zum Vorläufer des Rap, und stellte mit dem futuristischen chinesischen Couplet den Beweis an.

„I komponier was i mog“, setzte Manä seinem Publikum zu. Er lebt seine Musik, sein Köper schwing mit, sein Kopf rhythmisch wippend, dabei wandert seine Brille die schmale Nase entlang nach vorne. Schelmisch grinsend blickt er über den Brillenrand und saugt die Begeisterung des Publikums auf.

Schallendes Gelächter brachten ihm die Ausführungen einer Feldstudie tief in Bayern ein. „Wissen Sie warum die CSU in Bayern so weit vorne ist? Ganz einfach, die Stifte in den Wahlkabinen sind so kurz angebunden, dass nur ganz oben ein Kreuz gemacht werden kann. Das Schuhplatteln kann nur auf die Abwehr von Stechmücken zurückzuführen sein“, so Zick. Die Studie befasste sich auch mit dem Thema Liebe und Ehe, so solle sich die Frau dem Manne unterwerfen, was sie aber nicht tue. Wissenschaftlich erwiesen sei auch, dass die Frauen keinen Bart hätten, da sie bei der Dauer der Rasur nicht so lange schweigen könnten. Auch gab er den Tipp, „heirat` nie Oane ohne Geld, denn zwida wiad a Jede“. Seit Jahren sammelt Zick ausgefallene Grabinschriften. „Hier liegt Andreas Hut, der Frau und den Kindern tuts gut“ oder „Hier ruht mein selten treuer Mann“, führte er aus. „Pfarrer dürfen alles, aber heiraten müssn`s net, meine Ausführung zum Zöllebat“, wettert der Künstler weiter.

Das kritische umgeschriebene Liedgut „Es dunkelt wieder in Deutschland“ hat er wieder in sein Programm aufgenommen und klar Stellung gegen braun gezogen. Er widmet dieses Lied seinem Freund Zupfgeigenhansl, Fritz Thomas, der nach einem einem Konzert von Rechtsradikalen abgefangen wurde und heute noch an den Folgen leidet. „Jetzt schaun mir genauer hin, bevor es zu spät ist“, fordert Zick zum Zusammenstehen auf, damit den Verirrten ihr Irrsinn vergeht. „Ich kenne den Zither-Manä seit Jahren aus dem Fernsehen. Er ist hinreißend, kann absolut begeistern und ist einfach super gut“, so Maria Rösch aus Wiesent. Hans Vogl aus Bogen erstaunt die improvisierende Verbindung von Volksmusik und Rock mit nur einem Instrument. „Er ist einfach ein Künstler“, strahlt Vogl hingerissen. Zither-Manä brachte an diesem Abend den Blues, die Musik der echten Schwarzen aus den Südstaaten in das Land der „Schwarzen“ aus den bayerischen Südstaaten. [...]

Text und Bilder Donau-Post, Beate Geier]

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