Hausnamen

So holen wir die Palmkatzal von unserem Nachbarn, dem „Schiederbauern“ (Laumer) und den Honig bringen wir den „Lutzn“ oder auch den „Lutz-Laumers“. Vielleicht behält man hier diese Hausnamen bzw. Hofnamen bei, um einer Verwirrung Neuzugezogener entgegenzutreten. Oder verursacht die Verwendung solch einer „sprachlichen Urwüchsigkeit unseres Dialekts“ geradezu das Gegenteil?!

Bei der Verwendung von Hausnamen meint man zunächst meist das männliche Familienoberhaupt: Der „Schiederbauer“ wäre also der Laumer Josef. Doch schon bei „Lutzn“ fällt einem auf, dass der Hausname auch die ganze Familie, bzw. das Anwesen, bzw. hier sogar zwei Familien und ihre Nachkommen bezeichnen (Familien Laumer Franz und Laumer Ludwig) kann. „Die Ehefrauen werden normalerweise durch das Suffix „-in“ benannt (z.B. Schütz-Baierin oder Schiederbaierin). Als ich zum ersten Mal bei der „Bäckin“ einkaufte, wurde ich von der Nachbarin als „junge Schäberlin“ vorgestellt. Bei Kindern wird dem Hausnamen einfach ihr Rufname hinzugefügt (Lutz – Lugg).

© 2021 Lena Schöberl

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