Auf den Spuren legendärer Rock-Musik wandelte der Downbeatclub von Joe Aldinger (Jazz-Pianist und Professor an der Musikhochschule Dresden), der am letzten Freitagabend im Rahmen eines KIW-Konzerts im Wörther Bürgersaal groovte.
Zwei Fragen schwebten über dieser Veranstaltung: Würde der Hammond-Orgel-Experte tatsächlich auf einer original Hammond spielen? Und würde KIW für ein solches Konzert auch ein interessiertes Publikum ansprechen können ? Zur zweiten Frage: Ja, das Konzert war fast ausverkauft und das Publikum, das wohl von der kräftig gerührten Werbetrommel der beiden Verantwortlichen Marion Weickl und Peter Kränkl angelockt worden war, füllte den locker bestuhlten Bürgersaal fast bis auf den letzten Platz. Es war ein begeisterungsfähiges und sachkundiges Publikum, das bewiesen die vielen Zugaben, die die Band geben musste.
Und die erste Frage beantwortet sich so: Nein, Joe Aldinger spielte auf einem perfekten digitalen, leichteren Nachbau der Hammond A1. Dazu muss man wissen, dass die mit Zugriegel und elektromagnetischem Tongenerator ausgestattete A1, die somit Musikgeschichte geschrieben hat, 195 Kilogramm wog und vier Personen nötig waren, um dieses Monstrum auf die Bühne zu bringen. Und zur Berühmtheit brachte es dieses Instrument, weil es mit seinem warmen, blubberndem Sound zum unverzichtbaren Markenzeichen berühmter Rock-Größen wie Keith Emerson (Emerson, Lake and Palmer), Procul Harum (A Whiter Shade of Pale), John Lord (Deep Purple) und Tom Coster (Santana) gehörte. So konnte man während des Konzerts immer wieder Ähnlichkeiten zur Musik von Pink Floyd und Santana feststellen.
Alles in allem war es ein gelungenes Konzertereignis, das durch seine irrsinnig schnellen Gitarrensoli, durch seine atemberaubenden Rhythmusverschiebungen und nicht zuletzt durch seine monströsen, flächigen Klangtürme der Hammond voll überzeugen konnte.