Aktuelles

Musikschüler waren bei Konzert in Hochform

Am Dienstagabend kamen mehr als 200 Zuhörer in den Wörther Schlosskeller, um dem großen Sommerkonzert der Musikschule beizuwohnen. Und sein Kommen brauchte niemand zu bereuen, denn das altehrwürdige Gemäuer wurde mit wohlklingenden Tönen [...] erfüllt.

Thomas Stoiber, der musikalische Leiter der Wörther Musikschule, freute sich besonders darüber, dass er diesmal sehr viele Ensembles präsentieren konnte, obwohl das aufgrund der verschiedenen Stundenpläne nicht ganz einfach zu bewerkstelligen sei. Die Musikschüler im Alter von fünf bis über 60 Jahren präsentierten sich in Hochform. Es wurde gesungen und an verschiedensten Instrumenten musiziert. Mehr als 70 Musikschüler brillierten an Gitarren, an verschiedenen Flöten, Hackbrettern, mit der Steirischen, an Klarinetten, Trompeten, am Akkordeon, am Keyboard, am Schlagzeug, am Saxophon oder am E-Bass. Die Schüler wurden von Helmut Altmann, Klaus Fischer, Ines Peringer, Irma Donath, Evi Ruidisch, Sabine Schwedt, Thomas Stoiber und Markus Weigert unterrichtet und auf das Sommerkonzert bestens vorbereitet.

[...] Abschließend sang Elisabeth Keil mit einer Band das Lied „Ein Kompliment”. Und ein solches haben sich alle Sänger und Instrumentalisten des Abends auch redlich verdient.

Nach dem Konzert, das rund eine Stunde dauerte und bei dem sehr viele kleine Schüler mit dabei waren, ging es im Innenhof des Schlosses weiter. Dort gab es auf Spendenbasis kühle Getränke und eine kleine Brotzeit zu erstehen. Für die musikalische Umrahmung und für einen geselligen Ausklang des gelungenen Abends sorgten die Youngsters, das Blasmusikensemble der Musikschule, unter der Leitung von Georg Kulzer. [...]

[Donau-Post, Schmautz]

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Walter Groß wartete bei Vortrag über Haag-Glasbildersammlung mit Überraschung auf

Jahrzehnte lang schlummerte die Ehrenbürger-Urkunde von Anton Haag im Verborgenen. Vor kurzem wurde sie wieder entdeckt. Walter Groß überreichte am Montag bei seinem Vortrag über die Glasbildersammlung von Anton Haag das Kleinod an stellvertretenden Bürgermeister Josef Schütz. Dieser sicherte zu, dass die Urkunde mit Jugendstilmotiven – vermutlich eine Lithographie – einen Ehrenplatz erhalten wird. Die rund 250 gezeigten Aufnahmen kamen beim Publikum im vollen Bürgersaal sehr gut an. Viele Besucher konnten dem Referenten wichtige Hinweise geben, wo die Aufnahmen aus der Zeit von etwa 1909 bis in die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entstanden.[...]

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10 Jahre KiW

Stadt ein „kultureller Leuchtturm“ im Landkreis

Unterhaltsame Feierstunden zum zehnten Geburtstag von „K.i.W.“ Dr. Thomas Feuerer bescheinigt „tolle Arbeit“

 

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Lena Solleder - Wörth im 3. Reich

Von enormer Bedeutung ist es, die Geschehnisse in unserem liebenswerten Städtchen Wörth in der Zeit während des Dritten Reiches zu dokumentieren und zu verstehen. Wir sollten die Zeit nutzen, da Zeitzeugen immer schwerer zu finden sind“, begann Lena Solleder aus Tiefenthal ihre aufschlussreichen Ausführungen, die sie im Rahmen ihrer Zulassungsarbeit ihres Staatsexamens verfasste. Dieses Thema lockte gut 100 Zuhörer am Samstagabend in den Bürgersaal, auffallend war die große Anzahl junger Menschen, die Interesse an diesem auch heute noch heiklen Thema zeigten. Dank zollte die Referentin den Zeitzeugen Franz Senft, Maria Baumgartner, Rupert Reiger, Erich Schöberl und den Schwestern Paula Zimmerer und Leni Büchele.

Als Adolf Hitler im Jahre 1933 die Macht in Deutschland übernahm, veränderte sich auch in Wörth einiges. Die NSDAP-Ortsgruppe wuchs kräftig an und bestimmte von da an die Geschehnisse. Am Samstag, 11. März 1933, wurde neben der Fahne Schwarz-Weiß-Rot und der bayerischen Fahne auch die Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus gehisst. Im Sitzungssaal des Rathauses wurde je ein Bild des Reichspräsidenten von Hindenburg und des Reichskanzlers Hitler aufgehängt; ferner wurde beiden Personen das Ehrenbürgerrecht der Marktgemeinde angeboten.

Auch Straßen wurden umbenannt. Der Rathausplatz wurde in Horst-Wessel-Platz umbenannt und der Bereich Bahnhofstraße vom Marktplatz bis zum Bahnhof und bei der Sandstraße wurde zur Adolf-Hitler-Straße.

Ein Reichsarbeitsdienstlager mit 216 Mann wurde im Schloss Wörth einquartiert, um dem Ort wirtschaftlichen Aufschwung zu bringen. Der Arbeitsbereich umfasste infrastrukturelle Maßnahmen wie den Bau der Donaubrücke Wörth-Pfatter, den Ausbau der Straße nach Hungersdorf sowie das Legen von Gleisen. Das Arbeitsdienstlager unter Führung von Müllhofer nahm den Bau einer Verkehrsstraße von Wiesent über Dietersweg nach Aumbach ins Visier. Zum 1. Oktober 1935 wurde das Arbeitsdienstlager aufgelöst. Laut einem Zeitungsbericht bestand zur Bevölkerung ein gutes Verhältnis.

Die zahlreich neu geschaffenen Ortsgruppen veränderten das gesellschaftliche Leben in großem Maße. Die Hitlerjugend, der Bund Deutscher Mädchen, die SA und SSl, das wohl effektivste und gefährlichste Machtinstrument der NS-Diktatur, sollte die politische Denkweise kontrollieren.

[...]

Umgang mit Fremdarbeitern

Auch in Wörth gab es zahlreiche „Fremdarbeiter“, die zwangsrekrutiert wurden und in Industrie und Landwirtschaft eingesetzt waren. Ihnen waren polizeilich überwachte bestimmte Lebensführungsregeln auferlegt. Verstöße konnten mit Arbeitsdienst- oder Konzentrationslager geahndet werden. Auch in Wörth gab es immer wieder Menschen, die den Ausgegrenzten Hilfe anboten. Ein Brauereibesitzer gab seinen zugeteilten Polen Bier zu trinken und stellte ein geheiztes Zimmer. Auch soll er mehrere Polen und ausländische Arbeiter vor Gestapo/KZ bewahrt haben.

Bei manchen ging das Verhältnis jedoch weit über die Solidarität hinaus. In Wörth und Umgebung ereigneten sich zwei dokumentierte Fälle von „Verbrechen Liebe“. Von anderen Einwohnern gemeldet „Verkehr mit einem polnischen Fremdarbeiter“ zu haben, wurde die Kriegswitwe Emma Pex aus Tiefenthal, nachdem sie mehrfach flüchten konnte, für ein Dreivierteljahr in das Frauen-KZ Ravensbrück gebracht. Ihr Partner wurde zusammen mit zwei weiteren Kameraden, die von der Beziehung wussten, im KZ Flossenbürg erhängt.

Kirchlicher Widerstand

Die Katholische Kirche galt unter den Nationalsozialisten als „Störfaktor“, wenn nicht gar als Gegner. Doch einige Wörther widersetzten sich einem solchen menschenverachtendem System. Pfarrer Wolfgang Schleich, Obmann der katholischen Verbände, stellte sich Hitlers Herrschaft entgegen, auch konnte man die Sichtweise des Pfarrers an seinem Einsatz für die katholischen Verbände wie die Weiße Rose, DJK und katholischen Burschenverein erkennen. Dies führte regelmäßig zu Beschwerden und Klagen gegen ihn. Bereits am 24. April 1934 sollten jegliche konfessionellen Verbände in der Gemeinde Wörth verboten werden. Laut Obersturmbannführer war dies dringend nötig, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrechtzuerhalten. Der katholische Jungmädchenverein sowie der katholische Jungmännerverein waren trotz Verbotes weiterhin recht aktiv, was mehrere Übertretungen der nationalsozialistischen Anordnungen und Anzeigen wegen unerlaubter Zusammenkünfte belegen. „Während meiner Recherchen musste ich leider erkennen, dass das Thema ,Das Dritte Reich’ in Wörth immer noch sehr heikel ist. Einige nannten mich mutig, dennoch freuten sich die meisten der Zeitzeugen über die Aufarbeitung des Themas.

[Donau-Post, Beate Geier]

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Barockmusik erklang in der Ziegelei

Die große Fabrikhalle der Ziegelei Senft war am Freitag Schauplatz eines außergewöhnlichen Konzerts. Im Rahmen der Musikbrücke 2015 waren die beiden hochkarätigen Musikerinnen Edita Keglerová (Cembalo) und Ivana Bilej Broukova (Sopran) nach Wörth gekommen, um das Publikum in den Bann der Barockmusik zu ziehen.

Und die Kombination aus alter Kammermusik und roher Industrieromantik kam beim Publikum an. Die leichten, fröhlichen Klänge des Cembalos, einem Vorgänger des Hammerklaviers, erzeugten eine wilde Harmonie, die die Gäste zu schätzen wussten und mit ausgiebigem Applaus honorierten.

Im Vorfeld der Veranstaltung war sich Johann Festner [...] noch nicht sicher, wie viele Besucher sich anlocken lassen. Letztendlich zeigte er sich mit der gut gefüllten Halle, in der es nur noch wenige freie Plätze gab, sehr zufrieden.

Die Konzertreihe ist Teil des grenzüberschreitenden Programms, das von Pilsen als Kulturhauptstadt 2015 ausgeht. Auf bayerischer Seite organisiert das Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee die Beiträge.

An interessanten Schauplätzen

Hans Eibauer, Leiter des CeBB, erklärte den Gästen, warum man sich ausgerechnet für eine Ziegelei als Veranstaltungsort entschieden hatte. “Ziel war es, Konzerte an interessante Schauplätze zu bringen. Barock und Industrie sind untrennbar mit der Stadt Pilsen verbunden”, so Eibauer.

Tatsächlich erlebte die westböhmische Metropole während des Barocks einen Aufschwung. Die bedeutendsten Künstler und Architekten der Epoche kamen in die Region und verewigten sich mit pompösen Klöstern und Schlössern, die die Landschaft bis heute prägen. Heute spielt in Pilsen die Industrie, deren Aushängeschild die Skoda-Werke sind, eine herausragende Rolle. Der Kontrast zwischen diesen beiden Einflussfaktoren spiegelte sich in Wörth hervorragend wider.

2010 erhielt Pilsen den Zuschlag als Kulturhauptstadt, und das Team des CeBB machte sich auf die Suche nach geeigneten Veranstaltungsorten auf bayerischer Seite. “Wir haben Ideen entwickelt, die sich umsetzen lassen, und da ist die Stadt Wörth auf dem Schirm aufgetaucht”, sagte Hans Eibauer.

Der Unternehmer räumte aus

Auch Hans Festner ließ sich schnell für das Vorhaben begeistern: “Für uns war klar, dass wir an der Musikbrücke teilnehmen wollen. Da haben wir kurzerhand bei der Familie Senft nachgefragt, ob die Halle zur Verfügung steht.”

Für Edita Keglerova und Ivana Bilej Broukova war es ebenfalls außergewöhnlich, zwischen Lattenspeichern und Förderbändern aufzutreten. Bewusst entschieden sie sich, Teile des Werks von Georg Anton Benda zu spielen. Anlässlich des 220. Todestages des böhmischen Komponisten, der in einem Atemzug mit Mozart genannt werden kann, wählten sie Sonaten, Sonantinen, galante Lieder sowie die Kantate Cephalus und Aurora aus. Letztere entstammt den Ovidien, einem Werk der römischen Mythologie, und beschreibt eine verpasste Chance.

Die Geschichte erläutert

In hervorragendem Deutsch fasste Ivana Bilej Broukova die Geschichte zusammen. “Aurora will ihren Geliebten aufwecken. Sie schafft es aber nicht, und als er aufwacht bemerkt er, dass es zu spät ist”, sagte die Sopranistin.

Und die tschechische Künstlerin ergänzt: “Das soll uns daran erinnern, den Moment nicht zu verpassen und ungenutzt verstreichen zu lassen”, fordert sie die Gäste auf.

Weitere Informationen sind verfügbar unter www.bbkult.net

[Sebastian Schmid, Wörther Anzeiger]